19. April 2024 | Aktuelles

Startseite » Aktuelles » Wahlprüfsteine der Bürgerinitiative LindA

Wahlprüf­steine der Bürger­initiative LindA

Die Bürger­initiative LindA hat uns einen Fragen­ka­talog geschickt zum Thema Altstadt.

Hier unsere Stellung­nahme:

- In dem STEK 2035 (Stadt­ent­wick­lungs­konzept) werden die Ziele für eine klima­freund­liche und nachhaltige Stadt­ent­wicklung erarbeitet.

  Wie sehen Sie darin die beson­deren Belange der Altstadt? 

Die Heidel­berger setzen sich weiterhin dafür ein, Stadt an/auf den Fluss zu bringen, sowie attraktive Freiflächen und Aufent­haltsorte für alle Genera­tionen in der gesamten Altstadt umzusetzen. Sichere Schulwege für Kinder, barrie­re­freie Halte­stellen und sinnvoller Ausbau im ÖPNV sowie barrie­re­freie Wege für Personen mit körper­lichen Einschrän­kungen gehören hier auch zu den Umset­zungs­plänen. Ein vernünf­tiges mitein­ander aller Verkehrs­teil­nehmer!

Welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung befür­worten und planen Sie? 

Erneu­erbare Energie­quellen in Form von PV-Möglichkeit in der Altstadt fördern und erhöhen sowie hier Lockerung der Vorgaben beim Denkmal­schutz. Den Ausbau der Fernwärme schnell umsetzen, um die Energie­ef­fi­zienz in Gebäuden und Infra­struktur nachhal­tiger zu machen. Für die Altstadt­ent­wicklung wäre nach wie vor der Neckar­ufer­tunnel eine sehr gute Lösung. Die Altstadt wäre vom Verkehr entlastet und die Luftqua­lität verbessert, somit würden mehr Freiräume zur Verfügung stehen und die Lebens­qua­lität für Anwohner und Besucher erhöht!

- Wie setzen Sie sich für den Erhalt und die Verbes­serung der Wohnsi­tuation in der Altstadt ein?

Die Stadt Heidelberg hat ein 10-Punkte-Programm Wohnen entwi­ckelt, das als Leitfaden für die Wohnungs­po­litik der Stadt dient und darauf abzielt, die Wohnsi­tuation in der gesamten Stadt, einschließlich der Altstadt, zu verbessern. Bei den anste­henden Baumaß­nahmen und Baustel­len­ge­stal­tungen fordern wir „Mitdenken“ (siehe Akade­mie­straße). Kurze Wege und erhalt der Einkaufs­mög­lich­keiten durch Förderung des inhaber­ge­führten Einzel­handels und Unter­stützung der Wochen­märkte.

- Was genau verstehen Sie unter dem Begriff „nachhal­tiger Tourismus“? 

Eine beliebte „Touristen-Stadt“ wie Heidelberg muss eine gute Infra­struktur zur Verfügung stellen. Viele Tages­tou­risten kommen nach Heidelberg, doch immer mehr Buspark­plätze fehlen. Seit Jahren fordern wir mehr Park & Ride Möglich­keiten (gerne kostenlos oder vergünstigt mit Kombi­ticket) an allen Ortsein­gängen mit guter ÖPNV-Anbindung sowie ausrei­chend Buspark­plätze z.B. Rittel oder Airfield. Busse haben nachweislich eine gute Ökobilanz und werden nach und nach aus der Stadt verbannt! Leider kommt es immer häufiger zu Fremd- und Falsch­parken der Reise­busse. Hier besteht dringend Handlungs­bedarf. Bei allen Veran­stal­tungen, HD-Herbst, Weihnachts­markt usw. wird seit Jahren darauf geachtet, dass die Waren und Produkte aus der Region stammen „Produkte von hier“ auch zur Stärkung regio­naler Anbieter! In Heidelberg gibt es eine Vielzahl von lokalen Produ­zenten und Produkten, die das kulina­rische Erbe der Stadt wider­spiegeln und dafür sorgen, dass weniger Belas­tungen und Emissionen durch den Liefer­verkehr entsteht und die Betriebe geschützt und unter­stützt werden. Regio­naler Einkauf ist regionale Wertschöpfung! Seit Jahren wir haben in Heidelberg eine Nachhaltige Beleuchtung durch Ökostrom. Langfristig sollte der „Quali­täts­tou­rismus“ gestärkt werden mit längerer Aufent­halts­dauer!

 Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie gegen die zuneh­menden Belas­tungen des ausufernden Tourismus (Overtou­rismus) ergreifen?

Wir würden hier nicht von ausuferndem Tourismus sprechen. Heidelberg ist beliebt und gut besucht, ob von zukünf­tigen Kongress­be­su­chern, Tages­tou­risten oder Urlaubs­tou­rismus!  Man bedenke, jeder von uns ist Tourist, selbst beim Tages­ausflug in die Pfalz etc.

Im Desti­na­ti­ons­leitbild Heidelberg (Heidelberg Marketing) sind viele kurz- und langfristige Ziele hinterlegt, wie z.B. Stadt­ent­wick­lungs­planung: Zukünftige Planungen orien­tieren sich am neuen Beher­ber­gungs­konzept der Stadt, das Neubauten nur noch an ausge­wählten Stand­orten und in spezi­ellen Angebots­seg­menten vorsieht und neue Standorte in anderen Stadt­teilen zur Entlastung der Altstadt einge­bunden werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die negativen Auswir­kungen des Tourismus zu minimieren und gleich­zeitig die positiven Aspekte des Tourismus für die Stadt und ihre Bewohner zu maximieren. Es ist ein fortlau­fender Prozess, der Anpas­sungen und Überwa­chung erfordert, um sicher­zu­stellen, dass die Stadt Heidelberg ein attrak­tives, aber nachhal­tiges Reiseziel bleibt. Wir brauchen den Tourismus als wichtige Einnah­me­quelle und Sicherung der Zehntau­senden Arbeits­plätze für die vielen Heidel­berger Betriebe mit über 700 Millionen Euro Einnahmen p.a. und daraus resul­tierten Steuer­ein­nahmen der Stadt von ca. 65 Millionen Euro p.a. Diese Gelder werden dringend im Haushalt benötigt um Infra­struktur, Kultur und zahlreiche Projekte in der Stadt umzusetzen!

Fakt ist, dass wir niemanden verbieten können (und wollen) nach Heidelberg zu kommen!

- Was tun Sie, um das bestehende Verkehrs­len­kungs­konzept für die Altstadt zügig umzusetzen (unberech­tigtes und verkehrs­wid­riges Einfahren in die Fußgän­gerzone, Nicht­ein­halten der StVO, Steuerung und Kontrolle des 
Liefer­ver­kehrs, Erhöhung der Sicherheit für die Kinder etc.)

Um das Verkehrs­len­kungs­konzept für die Altstadt in Heidelberg umzusetzen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört die Ausweitung der Fußgän­gerzone und die Instal­lation von hochfahr­baren Pollern, um unberech­tigtes Einfahren zu verhindern. Viele Parkplätze fallen weg und die Höchst­ge­schwin­digkeit wird vielerorts gesenkt. Durch die geplante Maßnahme wird die Sicherheit für Kinder erhöht. Zur Einhaltung und Steuerung der StVO werden und wurden neue Mitar­beiter im KOD und GVD zusätzlich einge­stellt.

Liefer­verkehr ist zwingend zur Versorgung notwendig und begrenzt steuerbar, am Ende bekommt immer nur der Fahrer die Probleme und auch die Kosten auferlegt, das ist nicht Zielführend. Kurzpark­zonen und Handwer­ker­parken sollte vermehrt umgesetzt werden.

- Was beabsich­tigen Sie zu unter­nehmen, um die zuneh­mende Verschmutzung in der Altstadt (Müll, Zigaret­ten­kippen, Flaschen, Speise­reste etc.) zu verhindern?

Leider ein schwie­riges Thema, das auch ständig zu Diskus­sionen führt. Dies ist leider ein gesell­schaft­liches Problem. Die Stadt­rei­nigung ist aber sehr zuver­lässig und reinigt ordentlich. Mehrfach am Tag wir nachkon­trol­liert und frische Verun­rei­ni­gungen entfernt. Es wurden zusätz­liche Millionen dafür bereit­ge­stellt, neue Fahrzeuge angeschafft und die Heidel­berger Dienste wirken unter­stützend. Hier hilft nur dauer­hafte Sensi­bi­li­sierung, Regel­mäßige und häufige Begehung der “Problem­zonen” auch mit allen Ämtern, “kurzer Dienstweg” durch Hotline.