7. September 2024 | Aktuelles, Klimaschutz & Mobilität

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Klaus-Peter Heck hat uns auf seinem Wagen mitge­nommen, um ein Stück mehr vom Handschuh­sheimer Feld zu „erfahren“

Dabei gab es inter­es­sante Einblicke in konven­tio­nelle Gärtne­reien wie auch Solida­rische Landwirt­schaft. Wir haben einmal mehr gesehen, dass wir in Heidelberg mit guten Böden und Klima gesegnet sind, so dass hier alles wächst, was das Herz begehrt. Schön wäre es, wenn noch mehr davon direkt in Heidelberg vermarktet werden könnte. Dazu wollen wir mit diesen und folgenden Veran­stal­tungen beitragen.

Erster Anlauf­punkt war Weigolds Beerenhof. Dort hat uns Hermann Weigold den Betrieb vorge­stellt, der vom Gemüse­anbau ab 2009 komplett auf Beeren umgestellt wurde. Und er hat uns v.a. auf die großen Probleme hinge­wiesen, die der Betrieb hat, der aktuell noch einen Großteil über den Großmarkt vermarktet: Er bekommt für sein Obst denselben Preis wie vor 15 Jahren, während seine Betriebs­mittel um 70 – 100 % im Preis gestiegen sind. Deshalb muss er den Anteil an Direkt­ver­marktung deutlich steigern, wenn es ihm nicht ergehen soll, wie vielen anderen Betrieben, die bereits aufgeben mussten. Erschre­ckend war für uns die Erkenntnis, dass in Deutschland die Selbst­ver­sorgung beim Obst nur noch bei 11 % liegt.

Station 2 war die „Gemüserei“ von Querein­steiger Alexander Passaro, der nach dem Markt­garten-Prinzip seit zwei Jahren eine gemein­schafts­ge­tragene Landwirt­schaft auf 2.000 qm betreibt und zwischen April und November Abokisten anbietet mit u.a. knackigem Blatt­salat und Kohlrabi im Frühjahr, über schmack­hafte Tomaten und Paprika im Sommer, bis hin zu ballast­stoff­reichem Grünkohl und Kürbis im Herbst und Winter uvm. Sein Konzept geht auf, in diesem Jahr hatte er ca. 60 Abonnenten und kann gut und v.a. sehr zufrieden davon leben.

Station 3 war die „Ackerpost“ Tamara Köke. Die Agrar­wis­sen­schaft­lerin hat Anfang des Jahres Gewächs­häuser von 500 qm und eine Acker­fläche von 6.000 qm (von der sie aktuell 3.000 qm bewirt­schaftet) übernommen und baut dort ein abwechs­lungs­reiches Sortiment an Gemüse an, das in Form eines Abonne­ments wöchentlich an sieben Abhol­sta­tionen in Heidelberg und Umgebung bezogen werden kann. Auch sie macht einen sehr zufrie­denen Eindruck trotz der harten Arbeit v.a. beim Aufbau des Betriebes. Von Vorteil ist für sie, dass sie die bestehende Infra­struktur eines Betriebes übernehmen konnte. Aber die größere Fläche bzw. die größeren Mengen an Gemüse müssen auch an den Mann oder die Frau gebracht werden: Ihre aktuell 60 Abonne­ments möchte sie auf 120 erweitern.

Es ging weiter vorbei an einigen anderen Gärtne­reien und mehrere tausend Quadrat­meter großen Gewächs­häusern – um ein Gefühl für die Dimen­sionen zu bekommen. Der krönende Abschluss war auf dem Hof von Klaus-Peter Heck, wo unzählige Sorten von Tomaten, Snack-Paprika, Melonen uvm. aus eigenem Anbau zum Verkös­tigen auf uns warteten. Wir durften einmal mehr erleben, wie großartig das Geschmacks­er­lebnis bei frisch & reif geern­tetem Obst und Gemüse ist. Aber auch Klaus-Peter Heck, der bisher ebenfalls den Großteil über den Großmarkt vermarktet, hat bei aller Freude über seine tollen Produkte viel zu klagen. Deshalb wollen wir gerne in den kommenden Monaten weitere Aktionen starten, um dabei zu unter­stützen, dass noch mehr von dem tollen Obst und Gemüse, das in Heidelberg angebaut wird, auch hier direkt vermarktet werden kann!