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Keine Konzert­nutzung im Kongress­zentrum

Gerade erst hat der Gemein­derat (GR) den Haushalt für die Jahre 2023/24 beschlossen. Finan­zi­eller Spielraum gering, so vermit­telte es die Stadt­spitze. Knapp 3 Monate später sollen nun bereits außer­plan­mäßige Mittel von knapp 1 Mio. € so hoppla hopp zur nachträg­lichen Ertüch­tigung des Kongress­zen­trums (HCC) für Konzert­nutzung einge­setzt werden.

Wir sagen NEIN! Denn diese knappe Mio. können wir im Moment sehr gut für andere Dinge brauchen: z.B. zur Eigen­ka­pi­tal­stärkung der GGH, damit weiter Tempo beim Wohnungsbau gesetzt werden kann & dem Schul­sa­nie­rungs­pro­gramm, für den Ankauf von Flächen für den Wohnungsbau, zur Umsetzung der komm. Wärme­planung oder um dem Fachkräf­te­mangel zu begegnen… Alles Themen, die wir als Fraktionen wegen vermeintlich fehlender Mittel vor dem Sommer im Ansatz reduziert oder ganz zurück­ge­stellt haben. Dies gilt es sich jetzt wieder vor Augen zu führen, bevor man einen so hohen Betrag einfach in einen Rückbau eines fertigen HCCs steckt, um für ein paar Konzerte in der Spielzeit 24/25 eine Örtlichkeit zu haben.

Wir sagen NEIN! Denn die Stadt­halle wird nach Fertig­stellung die erste Adresse des Philhar­mo­ni­schen Orchesters & des Heidel­berger Frühlings (HDF) sein. Dafür haben wir uns nach Kräften einge­setzt: ein Konzert- & Kulturhaus mit Ambiente und hervor­ra­gender Akustik mitten in der Altstadt. Denn wir wertschätzen sehr wohl die Arbeit unserer Kultur­ein­rich­tungen. Für Heidelberg ist EIN Konzerthaus ausrei­chend, deshalb hat der Gemein­derat auch vor wenigen Jahren gegen eine Ertüch­tigung des HCCs für Konzerte gestimmt. Durch die kultu­relle Nutzung des HCCs würden die Kosten für die Stadt nicht nur kurz‑, sondern auch langfristig steigen.

Dass es für eine einzige Spielzeit nochmals zu einem Engpass kommt, da die Stadt­halle erst Ende 2025 fertig wird, ist wirklich sehr bedau­erlich und gemeinsam muss nach Lösungen gesucht werden. Der HDF hat in den Vorjahren aber bereits bewiesen, dass man an „ungewöhn­lichen Orten“ spielen kann. Es wurde als absolute Berei­cherung empfunden, dass der HDF auch in die Stadt­teile gegangen ist und dadurch z. T. ein ganz neues Publikum erreicht hat, das sonst nicht in den Genuss eines philhar­mo­ni­schen Konzertes gekommen wäre.

Wohnraum­mangel bekämpfen, Brücken, Straßen, Schulen & andere städtische Gebäude auf Vordermann bringen, Klima­schutz­ziele erreichen – Heidelberg steht vor großen Heraus­for­de­rungen, da gilt es Priori­täten zu setzen & mit den Steuer­geldern der Bürge­rinnen und Bürger verant­wor­tungsvoll umzugehen!