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Große Heraus­for­de­rungen für Hotel­lerie und Gastro­nomie

Bei unserer Talkrunde mit Dr. Caroline von Kretschmann u.a. wurde deutlich vor Augen geführt, mit welchen großen Heraus­for­de­rungen Hotel­lerie & Gastro­nomie aktuell zu kämpfen haben: Die Kosten für Energie und Lebens­mittel sind stark gestiegen, gleich­zeitig gibt es einen Einbruch bei den Gästen, die ebenfalls mit gestie­genen Kosten in verschie­densten Bereichen konfron­tiert sind. Es gab in den letzten Jahren mehr Insol­venzen denn je in der Branche. Die kürzlich einge­führte Erhöhung der Mehrwert­steuer auf Speisen ist in dieser Situation ein herber Schlag.

Die Branche sieht darin eine Steue­run­ge­rech­tigkeit und ist maßlos enttäuscht von der Bundes­re­gierung. Die Befürchtung liegt nahe, dass viele kleine Restau­rants verschwinden werden. Das wird das Bild von unserer Stadt verändern und sowohl der Stadt als auch den Menschen schaden. Die Hotel­lerie & Gastro­nomie ist schließlich auch ein bedeu­tender Wirtschafts­faktor und Arbeit­geber. Aber das wird man wohl erst verstehen, wenn der Lieblings-Italiener geschlossen hat.

Darüber hinaus ist ein großes Problem der Branche der Fachkräf­te­mangel. Aktuell ist dieser natürlich auch in anderen Branchen zu spüren, aber Hotel & Gastro sind nun mal sehr perso­nal­in­tensiv. Dafür müssen die Unter­nehmen struk­tu­relle Probleme angehen, wie Unter­neh­mens­kultur, Lohn und Arbeits­zeiten. Es muss mehr digita­li­siert werden, um freiwer­dende Kräfte dort einsetzen zu können, wo der persön­liche Kontakt wichtig ist. Und der Prozess muss deutlich verbessert werden, um auslän­dische Fachkräfte schneller und besser in die Arbeit zu bringen.

Beim Thema Unter­neh­mens­kultur konnte Dr. Caroline von Kretschmann natürlich inter­es­sante Einblicke in die Servant Leadership geben, die im Europäi­schen Hof gelebt wird, bei der die Mitar­bei­tenden an erster Stelle stehen. Offenbar ein Erfolgs­rezept, denn der Europäische Hof leidet nicht unter Fachkräf­te­mangel und erhält mehr Bewer­bungen als er bedienen kann.

Natürlich kam auch das Schlagwort Wohnen – das sich die Mitar­bei­tenden in Heidelberg kaum noch leisten können. Gerne haben die Branchen­ver­treter hier den Impuls aufge­nommen, sich besser zu vernetzen und Probleme gemeinsam anzugehen. Sich beim Thema Wohnen ein Beispiel am Ausbil­dungshaus zu nehmen, bei dem sich Handwerks­be­triebe mit der Industrie zusam­men­ge­schlossen haben, um ihren Auszu­bil­denden das Wohnen in Heidelberg zu ermög­lichen.

Für uns als Gemein­de­rats­fraktion ist klar geworden, Faktoren wie die Erhöhung der Mehrwert­steuer können wir nicht beein­flussen, aber auch die Verwaltung und der Gemein­derat haben Einfluss darauf, ob ein vielfäl­tiges, inhaber­ge­führtes Angebot erhalten bleibt oder immer mehr von großen Ketten übernommen wird. Wir werden uns in jedem Fall weiter für Hotel­lerie & Gastro­nomie stark machen: mit der erwei­terten Außen­be­wirt­schaftung, Bürokra­tie­abbau und vor allem ohne kommunale Zusatz­steuern! Gerne sind wir auch behilflich, um nach dem Vorbild des Ausbil­dungs­hauses Wohnraum für Fachkräfte in den verschie­densten Bereichen zu schaffen.

RNZ- Bericht: “Geht essen, geht trinken!”: Chancen von Gastro­nomie und Hotel­lerie in Heidelberg — Heidelberg — Nachrichten und Aktuelles — Rhein-Neckar-Zeitung (rnz.de)